Gedanken zwischen den Jahren

Zum Ausgang eines Jahres, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird und das nach dem schändlichen, durch nichts zu rechtfertigenden völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Rußlands gegen seinen Nachbarn Ukraine eine bedrückende Wendung genommen hat, wünschten wir dennoch der von schwerer Prüfung heimgesuchten ukrainischen Bevölkerung und auch uns ein gesegnetes, frohes Weihnachtsfest und Zuversicht und Kraft für das neue Jahr.

Weniger als tausend Kilometer östlich von Deutschland ist Krieg – nicht irgendwo, sondern mitten in Europa. 2022 war – Gott sei Dank – das Jahr, dem nicht mehr der Stempel der Covid-19-Pandemie aufgedrückt war, man konnte und wollte freier durchatmen, unbeschwerter leben. Dafür rückten jedoch neben dem Krieg wieder die Folgen des Klimawandels verstärkt in das Bewußtsein und mit beidem eine fast disruptive Energiekrise, die in Folge sorglosen Wirtschaftens in den letzten Jahrzehnten „zur Unzeit“ auch noch von galoppierender Inflation akzentuiert wird.

Vor lauter Krisen scheinen wir den Glauben daran zu verlieren, daß es wieder so etwas wie Normalität geben könnte. Vielleicht gibt es sie tatsächlich nicht, war immer ein Trugbild, ist sie der gesellschaftliche Normalfall. Bezog sich darauf der Ausspruch destrotz seines parteipolitischen Zickzack-Kursesgroßen Liberalen Winston Churchill, “never let a good crisis go to waste”?


Vieles, was wir uns in Deutschland politisch für diese Legislaturperiode in neuer Koalition und Regierung vorgenommen hatten, ist durch die Ereignisse Makulatur geworden. Denn wir erleben nicht nur eine tiefgreifende Verbundkrise, sondern auch eine grundsätzliche Auseinandersetzung zwischen Demokratie und Autokratie, deren Ausgang keineswegs mehr so sicher ist, wie wir noch vor einigen Jahren glaubten. Ob unsere friedens- und wohlstandsverwöhnten Gesellschaften die Widerstandskraft und die Leidensfähigkeit haben, die es in derart fundamentalen Auseinandersetzungen oft braucht, um zu bestehen, ist offen. Es ist Zeit für eine Generalmobilmachung all jener, die noch an Demokratie und Rechtsstaat, an Freiheit und Verantwortung, den „Pursuit of Happiness“ und Gemeinsinnigkeit glauben.


Werden wir also nicht kleinmütig, schieben wir Krisen nicht vor uns her, weil alles zu viel auf einmal erscheint. Denn wir können nicht darauf vertrauen, daß sich alles von selbst fügen wird. Max Weber wußte: "Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich." Handeln wir nach Arthur Schopenhauer (sicherlich kein liberaler Säulenheiliger): Denke pessimistisch, handele optimistisch! Wir dürfen nicht die Hoffnung verlieren, für alles eine Lösung zu finden, was nach einer Lösung verlangt. Werden wir also unserer Verantwortung auch für den Anderen und insbesondere den uns Nachfolgenden gerecht: Auf jeden von uns kommt es an!

Nach einem durchaus durchzogenen Jahr freue ich mich schon heute auf vielfältige Begegnungen und auf den befruchtenden Austausch mit Ihnen in 2023. Und „take care“!


Ihr

Manfred R. Eisenbach

Generalsekretär der DGLI  

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Ihr
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